Familienbund fordert deutliche Familienperspektive bei der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie

· Stellungnahmen · Familie und Klimagerechtigkeit

Die Bundesgeschäftsstelle des Familienbunds der Katholiken hat eine vorläufige Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie verfasst. Einreichungsfrist im Anhörungsverfahren für Bürger:innen war der 26. Juli.

Für den Familienbund der Katholiken ist die nachhaltige Gestaltung der Gesellschaft die Voraussetzung dafür, dass die Erde für jetzige wie für kommende Generationen als lebenswerter Ort erhalten bleibt und heutige Entscheidungen nicht die Handlungsmöglichkeiten der Generationen von morgen einschränken. Damit aus der ökologischen Krise weder eine soziale Krise noch eine Bedrohung für die Demokratie entsteht,  ist aus Sicht des Familienbunds eine familienorientierte und sozial gerechte Ausgestaltung klima- und nachhaltigkeitspolitischer Maßnahmen nötig. Ein Großteil der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) entfaltet seine Wirkung zudem unmittelbar für Familien. Dazu zählen u.a. die Bekämpfung von Armut, weniger Ungleichheit, Gleichstellung, Bildung sowie nachhaltige Städte und Gemeinden.  

In seiner Stellungnahme hat sich der Familienbund daher auf den Aspekt „Menschliches Wohlbefinden und Fähigkeiten, soziale Gerechtigkeit“ konzentriert.

Er fordert, die Perspektive von Familien umfassend in die Strategie einzuführen, die bisher kaum im  Blick sind, obwohl sie zu den wichtigsten Akteuren und Adressaten gehören, beim Klimawandel wie bei den politischen Maßnahmen.  Der Familienbund schlägt vor, obligatorisch zu prüfen, wo durch Klimawandel und Transformation soziale Ungleichheiten entstehen und wie darauf angemessen zu antworten ist, mit besonderer Perspektive auf die Familien. Er spricht sich zudem für die finanzielle Unterstützung von Familien mit niedrigen und mittleren Einkommen aus. Eine Perspektive, die allein auf die Befähigung zur Erwerbsarbeit abstellt, lehnt er ab. Soziale Fragen sollten gleichrangig mit den Transformationserfordernissen behandelt und mehr als bisher mit ökologischen Aspekten zusammengedacht werden.

Vorrangig braucht es passende politische Weichenstellungen bei Infrastruktur, Transferleistungen, Steuern etc., damit individuelles nachhaltiges Handeln möglich und attraktiv wird.

Im Herbst 2024 ist eine Verbändeanhörung geplant, bei der sich der Familienbund mit einer finalen Stellungnahme einbringen will. Er hat die zuständige Staatsministerin um Einladung gebeten.  

 

Vollständige Stellungnahme als pdf zum Download