Angesichts einer steigenden Zahl von Grundsicherungs-Empfängern im Rentenalter haben Sozial- und Wirtschaftsexperten eine Anhebung der Regelsätze gefordert. "Wir müssen über eine höhere Grundsicherung diskutieren", sagte der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien, der "Bild"-Zeitung (Donnerstag). Zugleich forderte der Volkswirt ein Lohnplus für Geringverdiener. "Um Menschen mit geringem Einkommen besser vor Altersarmut schützen zu können, muss der Mindestlohn zügig auf 12 Euro angehoben werden. Gleichzeitig sollten auch die Tariflöhne für die unteren Einkommen steigen."
Auch Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK, forderte einen höheren Versorgungssatz für Senioren. "Die Grundsicherung spiegelt nicht den wirklichen Bedarf der Menschen wider. Beispiel Gesundheitsausgaben: Die liegen durchschnittlich bei 107 Euro im Monat für einen Rentnerhaushalt. Vorgesehen sind aber nur 17 Euro. Da muss dringend nachgebessert werden", sagte sie der Zeitung.
CDU-Sozialpolitiker Kai Whittaker forderte seinerseits eine verpflichtende betriebliche beziehungsweise private Altersvorsorge für Geringverdiener. "Dazu muss der Arbeitgeber zwar einen substantiellen Anteil zahlen, aber wir wollen ihm dabei durch eine Erhöhung der steuerlichen Refinanzierung unter die Arme greifen. Den Arbeitnehmeranteil übernimmt der Staat." (KNA)