Der Familienbund der Katholiken fordert angesichts des erneuten coronabedingten Shutdowns eine deutlich stärkere Unterstützung von Familien. "Die bisherigen familienfördernden Maßnahmen in der Pandemie sind unzureichend, gerade auch dann, wenn - was absehbar ist - die aktuellen Schul- und Kitaschließungen über die Weihnachtsferienzeit hinausgehen werden", sagte der Präsident des Familienbunds, Ulrich Hoffmann, am Donnerstag in Berlin.
Konkret fordert der Verband vor allem die Einführung einer Corona-Elternzeit und eines Corona-Elterngeldes. "Mütter und Väter mit Kindern bis zu 14 Jahren müssen gegenüber ihren Arbeitgebern das Recht haben, ihre Arbeitszeit so weit zu reduzieren, wie es für die Bewältigung der stark gestiegenen familiären Anforderungen nötig ist", erklärte Hoffmann. Dazu gehöre auch ein angemessenes Rückkehrrecht in den alten Arbeitsumfang und ein fortbestehender Kündigungsschutz.
Hoffmann warnte davor, dass sich die Mehrfachbelastungen für Familien aus dem ersten Lockdown im Frühjahr wiederholen könnten. "Homeoffice ist kein Betreuungsmodell und kein Ersatz für geschlossene Schulen und Kitas." Dagegen betonte der Verbandschef: "Zur Entlastung von Familien müssen auch die Arbeitgeber durch angemessene Betreuungsregelungen für Eltern maßgeblich beitragen." Zudem solle sich die Höhe des Kurzarbeitergeldes an der Zahl der Kinder der Arbeitnehmer orientieren.
Die Forderungen sind Teil eines Zehn-Punkte-Plans, den der Familienbund schon zuvor veröffentlicht hatte. Unter anderem spricht sich der Verband für einen nationalen Familiengipfel sowie Leitlinien für mehr Geld und Personal an Schulen und Kitas aus. (KNA)