Steuern

Themen:

  • Ehegattensplitting und Individualbesteuerung
  • Erbschafts- und Vermögensteuer
  • Entlastung von Familien und Geringverdienern
  • Steuergerechtigkeit
  • Vereinfachung des Steuersystems

Die CDU/CSU möchte das Ehegattensplitting erhalten, um Ehepartner mit unterschiedlichem Einkommen nicht zu benachteiligen. Kinder sollen dabei künftig stärker berücksichtigt werden. Um Familien zu entlasten, sollen die steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten ausgebaut werden. Alleinerziehende, die besonders armutsgefährdet sind, sollen zukünftig zusätzliche Unterstützung durch eine Erhöhung des steuerlichen Entlastungsbetrags erhalten.

Für eine nachhaltige Modernisierung des Immobilienbestands sollen Kosten für energetische Sanierungen bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer abzugsfähig werden. So soll die energetische Sanierung von Immobilien gezielt gefördert werden.

Sozialleistungen sollen aus einer Hand gewährt und Leistungsmissbrauch sowie die Ausgabendynamik bei Sozialausgaben gestoppt werden. 

Die SPD strebt eine gerechtere Steuerpolitik an, die Familien und Geringverdiener entlastet. Die Besteuerung von Familien soll unter Berücksichtigung bestehender Lebensentscheidungen reformiert werden. Für Paarfamilien soll die  Überführung der Steuerklassenkombination III/V in das Faktorverfahren der Steuerklasse IV soll zügig umgesetzt werden, um gerechtere Steuerlastverteilung und Partnerschaftlichkeit zu fördern. Die bereits begonnene. Für Alleinerziehende sollen den Entlastungsbetrag durch einen direkten Abzug von der Steuerschuld umwandeln können.

Die SPD plant, die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel auf fünf Prozent zu senken und Gering- sowie Normalverdiener bei der Einkommenssteuer zu entlasten. Wir wollen die Erbschafts- und Schenkungssteuer reformieren, um mehr Gerechtigkeit zu schaffen.

Gemeinsam mit anderen Ländern soll eine Globale Allianz für Steuergerechtigkeit die Einführung einer Milliardärssteuer und einer international koordinierten Mindeststeuer für Superreiche einführen. Zudem fordert die SPD eine Finanztransaktionssteuer, um den Finanzsektor stärker in die Verantwortung zu nehmen.

Die Grünen möchten ein gerechteres Steuersystem etablieren und die Besteuerung geschlechtergerecht reformieren: Für Neuehen soll künftig eine individuelle Besteuerung mit übertragbarem Grundfreibetrag eingeführt werden, während sich für bestehende Ehen nichts ändert.

Große Erbschaften sollen künftig gerechter besteuert werden, indem die Ausnahmen bei der Erbschaftsteuer für außergewöhnlich hohe Vermögen abgebaut werden. Sie fordern außerdem die Einführung einer globalen Milliardärssteuer und Maßnahmen gegen Gerechtigkeitslücken im Steuersystem, etwa bei der Immobilienbesteuerung durch Share Deals und bei der Ungleichheit zwischen der Besteuerung von Arbeits- und Kapitaleinkommen.

Um Arbeitnehmer*innen zu entlasten, soll der Pauschbetrag in der Einkommensteuererklärung auf 1.500 Euro angehoben werden. 

Die FDP fordert die Abschaffung der Steuerklassen 3 und 5 zugunsten eines moderneren und gerechteren Steuersystems. Mit dem Konzept einer „Easy Tax“ soll eine vorausgefüllte Steuererklärung eingeführt und langfristig eine vollautomatisierte Einkommensteuerveranlagung ermöglicht werden.

Eine Vermögensteuer oder Vermögensabgabe wird strikt abgelehnt. Damit Familien und Angehörige stärker entlastet werden, sollen Betreuungskosten sowie gesetzliche Unterhaltsleistungen steuerlich besser absetzbar werden.

Die Freibeträge bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer sollen künftig automatisch an die Inflationsrate angepasst werden, um eine schleichende Steuererhöhung zu verhindern.

Die Linke setzt auf soziale Gerechtigkeit und fordert eine grundlegende Reform des Steuersystems. Das Ehegattensplitting soll durch eine Individualbesteuerung ersetzt werden, wobei das steuerliche Existenzminimum zwischen Partner*innen übertragbar bleibt. Die Wiedereinführung der Vermögensteuer ist zentral: Privatvermögen bis 1 Million Euro und Betriebsvermögen bis 5 Millionen Euro bleiben steuerfrei. Darüber hinaus gilt ein progressiver Steuersatz: 1 Prozent ab 1 Million, 5 Prozent ab 50 Millionen und 12 Prozent ab 1 Milliarde Euro (Milliardärssteuer).

Einkommen unter 16.800 Euro im Jahr sollen steuerfrei bleiben. Ab einem Einkommen von 70.000 Euro beträgt der Steuersatz 53 Prozent, mit weiteren Stufen von 60 Prozent ab 260.533 Euro und 75 Prozent ab 1 Million Euro. Auch Kapitalerträge sollen der Einkommensteuer unterliegen.

Managergehälter sollen eine verbindliche Obergrenze erhalten. Grundnahrungsmittel, Hygieneprodukte sowie Tickets für Bus und Bahn sollen von der Mehrwertsteuer befreit werden. Selbstgenutztes Wohneigentum bleibt steuerfrei, doch für Erbschaften fordert Die Linke einen Spitzensteuersatz von 60 Prozent ab drei Millionen Euro Erbe bei einheitlichen Freibeträgen von 150.000 Euro.

Mit diesen Maßnahmen sollen hohe Vermögen und Einkommen stärker belastet und niedrige sowie mittlere Einkommen entlastet werden.

Das BSW fordert eine gerechtere Steuer- und Abgabenpolitik, die besonders niedrige und mittlere Einkommen entlastet. Einkommen bis 7.500 Euro brutto sollen steuerlich entlastet werden, der Grundfreibetrag soll deutlich erhöht und an das Mindestlohneinkommen angepasst werden. Gesetzliche Renten bis 2.000 Euro monatlich sollen bei Abwesenheit anderer Einkommen steuerfrei bleiben.

Der Spitzensteuersatz soll mittlere Einkommen verschonen und erst bei sehr hohen Einkommen greifen. Kapitalerträge sollen wie Arbeitseinkommen mit dem normalen Einkommenssteuersatz belastet werden. Ein Grundfreibetrag auf Sozialabgaben soll eingeführt werden, finanziert durch eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen.

Familien sollen beim Erwerb des ersten selbstgenutzten Eigenheims von der Grunderwerbsteuer befreit werden. Die aktuelle Grundsteuer-Reform soll mit einem Belastungsmoratorium für Eigenheimbesitzer und Mieter überarbeitet werden.

Für vererbte Vermögen fordert der BSW eine einheitliche Besteuerung oberhalb der Freibeträge. Vermögen ab 25 Millionen Euro sollen mit 1 Prozent, ab 100 Millionen Euro mit 2 Prozent und ab 1 Milliarde Euro mit 3 Prozent Vermögensteuer belastet werden. Eine Finanztransaktionssteuer auf Wertpapier- und Derivategeschäfte soll hochspekulatives Handeln eindämmen. Zudem sollen Konzerne steuerlich so belastet werden wie mittelständische Betriebe.

Die AfD fordert eine Ausweitung des Ehegattensplittings zu einem Familiensplitting. Vermögen- und Erbschaftsteuer sollen abgeschafft werden.

Zur Entlastung der Bürger soll die Einkommensteuer gesenkt werden, unter anderem durch einen deutlich höheren Grundfreibetrag. Das Steuerrecht soll durch einen geänderten Einkommensteuertarif mit wenigen Stufen einfacher und transparenter werden. Gleichzeitig sollen Steuersätze gesenkt und im Gegenzug Abschreibungsmöglichkeiten für sogenannte „Steuersparmodelle” eingeschränkt werden.