Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hat angekündigt, sich verstärkt um die Prävention und Aufarbeitung von Missbrauch in Familien zu kümmern. "Für eine unerträglich hohe Anzahl von Kindern ist die Familie kein Schutzraum, sondern ein Leidensraum, eine Hölle auf Erden", erklärte Spiegel am Dienstag in Berlin. "Wir alle kennen Missbrauchsfälle in Kirchengemeinden oder beim Sport", so die Ministerin weiter. Am häufigsten komme Missbrauch aber in Familien vor. Spiegel äußerte sich bei einer digitalen Fachtagung der Unabhängigen Aufarbeitungskommission zu Kindesmissbrauch in Familien.
Sie betonte, wenn Familie zum Tatort werde, stehe die Gesellschaft noch am Anfang. Gesellschaft und Politik müssten den Druck erhöhen, um Taten aufzuklären und Betroffenen einen Schutzraum zu bieten. Es müsse hier eine "Kultur des Hinschauens" geben. Sie werde alles daran setzen, hier einen gesellschaftlichen Wandel zu erreichen. (KNA)