Die CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Motschmann plädiert für einen Feminismus mit Augenmaß. "Früher war ich überzeugt, dass es unmöglich ist, sich verantwortungsvoll um die Entwicklung eines Kindes zu kümmern und gleichzeitig Karriere zu machen", sagte die dreifache Mutter in einem Interview des "Spiegel" (Samstag). "Heute sage ich: Es geht beides." Viele Frauen ihrer Generation seien, als sie Mutter wurden, in Teilzeit gegangen oder hätten ihren Job ganz aufgegeben, so die Abgeordnete aus Bremen, die mit dem evangelischen Theologen Jens Motschmann verheiratet ist. "Das sind jetzt diejenigen, die mit den geringen Renten klarkommen müssen. Insbesondere, wenn sie geschieden sind." Für eine Karriere etwa in der Politik fehle es immer noch vielen Frauen an Selbstbewusstsein, beklagte Motschmann. Oft arbeiteten sie "nicht so konfrontativ wie Männer, sie müssen ermutigt werden, sich einer Wahl zu stellen". Frauen stehe bisweilen ihre Selbstreflexion im Weg. "Wir fragen uns oft: Kann ich das, bin ich richtig ausgebildet, passt das?" Dafür gingen Frauen mit Macht "unaufgeregter, selbstverständlicher und vielleicht auch bescheidener" um, sagte die Politikerin. "Manche Männer leiten ihre Bedeutung ab von der Klasse der Autos, die sie fahren. Das werden sie bei keiner Frau erleben." Im Verhältnis der Geschlechter warb die 66-Jährige gleichwohl für Gelassenheit. "Wir wollen die Männer ja auch nicht alle wegfegen." (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)
Presseschau des Tages // 20.8.2019
Dienstag 20. August, 2019
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