Caritas und Diakonie fordern Nachbesserungen für den Entwurf des sogenannten Gute-Kita-Gesetzes. Der vorliegende Entwurf des Familienministeriums bleibe weit hinter den Beschlüssen der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) vom Mai 2017 zurück, auf die sich auch der Koalitionsvertrag bezieht, erklärten der Deutsche Caritasverband und der Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) am Montag in Berlin. Der aktuelle Gesetzesentwurf, der den Verbänden vorliege, lasse keine dauerhafte Sicherung der Qualität erkennen, erklärte Caritas-Präsident Peter Neher. Der Bund solle sich dauerhaft engagieren. Die Bedingungen für das Aufwachsen von Kindern, ihr Zugang zu guter Bildung und verlässliche Strukturen für die Familien müssten in ganz Deutschland gleichwertig sein. Es sei problematisch, dass über 2022 hinaus keine finanzielle Unterstützung der Länder geplant sei. Auf dieser Grundlage könne der Bund nicht erwarten, dass die Länder dauerhafte oder zusätzliche Maßnahmen ergreifen. Auch der Vorsitzende des KTK-Bundesverbandes, der Würzburger Domkapitular Clemens Bieber, betonte, das Gesetz bleibe auf der bisherigen Grundlage wirkungslos. Der Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, Maria Loheide, kritisierte, Träger und Einrichtungen bräuchten finanzielle Verlässlichkeit. Kinder und ihre Familien sollten darauf vertrauen können, dass die Qualität der Kindertagesbetreuung dauerhaft in den Blick genommen werde und überall in Deutschland vergleichbare Bedingungen geschaffen würden. Der Entwurf für das "Gute-Kita-Gesetz" wird derzeit von der Bundesregierung beraten und soll im kommenden Jahr in Kraft treten. Es soll Eltern eine bessere Vereinbarung von Beruf und Familie ermöglichen, etwa durch den Ausbau der Bring- und Holzeiten. Bis 2022 will der Bund 5,5 Milliarden Euro in die Verbesserung der Kitas investieren.
Der katholische Familienbischof Heiner Koch fordert ein vielfältiges Engagement der Kirche für die Familie. Der Berliner Erzbischof unterstreicht zudem anlässlich des Weltfamilientreffens in Dublin vom 21. bis zum 26. August eine unersetzbare Bedeutung und aktuelle besondere Herausforderungen der Familien. Die Veranstaltung werde gesellschaftlich ein Zeichen sein, "wenn sich die Kirche international um den Schutz der Familie kümmert. Ich hoffe, dass auch für uns in Deutschland vom Weltfamilientreffen in Irland ein Impuls ausgeht", erklärte der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz laut einer am Montag in Bonn veröffentlichten Mitteilung. Koch erklärte, er nehme das Treffen auch zum Anlass, den Familien zu danken - "für ihr christliches Lebenszeugnis, für ihre Bereicherung in unseren Pfarreien, für ihr Mitwirken beim gesellschaftlichen Zusammenhalt. Denn eines ist klar: Ohne die Familie wäre unsere Gesellschaft sehr viel ärmer." (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)