Deutschland ist nach einem neuen OECD-Bildungsbericht bei der Bildung gut aufgestellt, fällt aber im Vergleich zu einigen asiatischen Ländern zurück. Trotz absoluter Ausgabensteigerung seien die Aufwendungen für Bildung gemessen an dem guten Wirtschaftswachstum zurückgegangen, sagte OECD-Vize-Generalsekretär Ludger Schuknecht am Dienstag in Berlin. Deutschland investiert insgesamt 4,2 Prozent seiner Wirtschaftsleistung in Bildung und liegt damit leicht unter dem Schnitt der OECD-Länder von 5 Prozent. Deutschland gehe mit seinen Bildungsausgaben aber "effizient" um, so Schuknecht. Eine höhere Bildung lohnt sich laut Studie, die 36 Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie 10 weitere Länder miteinander vergleicht, so stark wie nie. Das gelte bei der Jobsuche, aber auch finanziell. "Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass der Arbeitsmarkt für höhere Qualifikationen gesättigt ist", sagte Schuknecht. Im Zuge der verändernden Arbeitswelt würden in Zukunft besonders Jobs mit niedrigem Qualifikationsprofil wegfallen. Der Bedarf an Fachkräften nehme zu. Laut OECD hatten 2018 in den untersuchten Ländern im Schnitt 44 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 25 und 34 Jahren eine höhere Bildung. In Deutschland waren es 32 Prozent. Das habe vor allem mit der starken Stellung der dualen Berufsausbildung hierzulande zu tun, heißt es in der Studie. Kritik übte Schuknecht an den vergleichsweise niedrigen Ausgaben in der Grundschulbildung. Gerade hier könnten aber am ehesten Bildungsnachteile ausgeglichen werden und hier seien die "gesellschaftlichen Renditen aus Bildung besonders hoch". Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sprach von einem erfreulichen Ergebnis. Sie verwies insbesondere auf eine positive Entwicklung bei den sogenannten MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. In keinem anderen OECD-Land entschieden sich mehr Studienanfänger für ein MINT-Fach. Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland nähmen zudem am lebensbegleitenden Lernen teil, so die Ministerin. OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher sieht Deutschland bei den Investitionen insgesamt aber "gut aufgestellt". Allerdings gingen mehr als 40 Prozent der Mittel in die Forschung, sagte er im Deutschlandfunk. Was bei den Studierenden ankomme, sei heute weniger als im OECD-Mittel. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte deutliche Versäumnisse der Bildungspolitik. "In den Kitas, Schulen und an Universitäten fehlt es an Personal und guter Ausstattung, das erleben wir tagtäglich", erklärte die Vorsitzende Marlis Tepe. Der wirtschaftliche Aufschwung der vergangenen Jahre hat sich nicht in höheren Bildungsinvestitionen niedergeschlagen. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sprach von deutlichem Nachholbedarf bei schulischer Bildung. Nachholbedarf gebe es auch bei der individuellen Förderung der Kinder und Jugendlichen.
Der Freistaat Bayern führt nach eigenen Angaben als erstes Bundesland einen Tag zu Ehren der Großeltern ein. Der sogenannte Großelterntag soll erstmals am 13. Oktober dieses Jahres begangen werden, wie das Kabinett am Dienstag in München beschloss. Gemeinsam mit Familien aus ganz Bayern werde dieser mit einem "erlebnisreichen Familienfest" in München gefeiert. Künftig solle dann der Großelterntag immer am zweiten Sonntag im Oktober stattfinden. Die Staatsregierung wolle damit die besonderen Verdienste von Großeltern für Familie und Gesellschaft würdigen, hieß es. Oma und Opa hätten im Familienleben eine ganz entscheidende Rolle inne. Sie unterstützten im Alltag, etwa bei der Kinderbetreuung, gäben wertvolles Wissen und Lebenserfahrung an die nächste Generation weiter. Ihr Einsatz für die Familie könne nicht hoch genug geschätzt werden. Auch vor dem Hintergrund des demografischen und gesellschaftlichen Wandels leisteten sie einen unverzichtbaren Beitrag für den Zusammenhalt der Gesellschaft. (Familienbund der Katholiken/Sascha Nicolai/KNA)