Mit einer neuen Gesamtstrategie wollen Bund und Länder mehr Erzieher und Erzieherinnen für die Betreuung in Kitas und im Grundschulbereich gewinnen. So sollen etwa Menschen mit ausländischen Abschlüssen schneller in dem Beruf arbeiten können und gegebenenfalls begleitend weiter qualifiziert werden. Zudem müssten Arbeits- und Rahmenbedingungen insgesamt verbessert werden, heißt es.
Auch müsse es mehr Angebote für Aus- und Weiterbildungen sowie für Umschulungen geben. Der Fachkräftemangel sei in Kitas Alltag, sollte aber kein Normalzustand sein, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) am Dienstag bei der Vorstellung der Empfehlungen.
Das Strategiepapier umfasst knapp 50 Punkte. Zu den wichtigsten gehört die Forderung nach einer flächendeckend vergüteten und in die berufliche Praxis integrierten Ausbildung, wie die Vorsitzende der Jugend- und Familienministerkonferenz, die Bremer Senatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD), sagte. Sie forderte auch weitere finanzielle Unterstützung vom Bund.
Nach Berechnungen könnten im Jahr 2030 alleine in den Kitas in Westdeutschland zwischen 50.000 und 90.000 Fachkräfte fehlen. SPD, Grüne und FDP hatten sich daher in ihrem Koalitionsvertrag auf die Erarbeitung einer Strategie verständigt, um dem Mangel zu begegnen. An dem vorliegenden Papier haben unter anderem die Länder, Kommunen und Experten mitgearbeitet.
Am Freitag hatten die Länder in einem Entschließungsantrag im Bundesrat gefordert, dass der Bund sich auch über das Jahr 2024 hinaus an den Kosten zur Verbesserung der Qualität an Kitas beteiligt. 2023 und 2024 unterstützt der Bund die Länder im Rahmen des sogenannten Kita-Qualitätsgesetzes mit rund vier Milliarden Euro. Paus will das Gesetz fortführen, was allerdings unter dem Vorbehalt der Haushaltsverhandlungen für das kommende Jahr steht. (KNA)