Knapp 18 Prozent der über 46-Jährigen Bundesbürger unterstützen laut einer Umfrage pflegebedürftige Personen. Das geht aus einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Erhebung des Deutschen Alterssurveys (DEAS) hervor. Demnach helfen rund 14,5 Prozent Pflegebedürftigen ohne Demenz und rund 3,5 Prozent Pflegebedürftigen mit Demenz. Die Mehrzahl der Pflegenden geht dabei weiter einer beruflichen Tätigkeit nach. An der Umfrage nahmen laut DEAS im Winter 2020/21 rund 5.400 Personen teil.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) forderte, die betreuenden Personen stärker zu entlasten. Laut Studie unterstützen die Betreuenden Pflegebedürftige ohne Demenz knapp elf Stunden, mit Demenz rund 13 Stunden pro Woche. Fast die Hälfte derer, die Menschen mit Demenz unterstützen oder pflegen, fühlten sich laut Umfrage dadurch stark oder sehr stark belastet. Bei den anderen waren dies 27 Prozent.
Paus betonte, dass der Anteil an pflegebedürftigen Menschen mit Demenz weiter steigen werde. Umso wichtiger sei es, sie zu entlasten. "Der Spagat zwischen Familie, Beruf und Pflege ist enorm anstrengend und dauerhaft kaum zu leisten", so die Ministerin. Sie setze sich dafür ein, "dass Berufstätige finanziell besser abgesichert werden, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren, um Angehörige zu pflegen". (KNA)