Zu einem entschiedeneren Eintreten gegen Altersdiskriminierung hat die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung Ferda Ataman aufgerufen. Vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels sei es etwa "besonders absurd", Menschen in der Arbeitswelt als zu alt abzuwerten und somit auf erfahrene Kräfte zu verzichten, sagte Ataman am Freitag in Berlin.
Die Bundesbeauftragte äußerte sich anlässlich des Tags der älteren Menschen, der am 1. Oktober begangen wird. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes kündigte an, in Kürze eine Studie zu Altersbildern und Diskriminierung vorzulegen.
Benachteiligungen aufgrund des Lebensalters seien nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz im Arbeitsleben sowie bei Alltagsgeschäften grundsätzlich verboten, betonte Ataman.
Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist jeder zweite Erwachsene gegenüber älteren Menschen voreingenommen. Rund drei Millionen Menschen in Deutschland haben Befragungsdaten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) zufolge in den vergangenen fünf Jahren Diskriminierungserfahrungen aufgrund des Lebensalters gemacht.
"Diese Form von Diskriminierung wird noch immer unterschätzt, weil Vorbehalte tief sitzen und diskriminierendes Verhalten oft als normal gesehen wird", sagte Ataman. Wenn ältere Menschen ausgeschlossen und benachteiligt würden, habe dies Folgen "für das Wohlbefinden und die Gesundheit Älterer und für den Zusammenhalt in der gesamten Gesellschaft". (KNA)