Der Familienbund der Katholiken begrüßt die Rentenpläne von Bundeswirtschaftministerin Brigitte Zypries (SPD) für eine Entlastung von Eltern in der Rentenversicherung. „Eltern leisten mit Beiträgen und Kindererziehung einen doppelten Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung. Diese Ungerechtigkeit muss endlich beseitigt werden. Die Einführung eines Kinderfreibetrags in der Sozialversicherung ist eine gerechte und familienformneutrale Lösung“, kommentierte der Präsident des Familienbundes, Stefan Becker, die Pläne.
Presseberichten zufolge plant die Ministerin, Eltern durch Einführung von Kinderfreibeträgen bei den Beiträgen zur Rentenversicherung zu entlasten. Dies würde nach Berechnungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZWE) für Familien eine durchschnittliche Entlastung von 260 Euro pro Kind und Jahr bedeuten. Der Familienbund weist darauf hin, dass der Finanzierungsausgleich für das Vorhaben innerhalb des Rentensystems erfolgen muss. Einen Ausgleich über eine erhöhte Mehrwertsteuer, wie sie als Alternative zu höheren Rentenbeiträgen von den Forschern diskutiert wurde, lehnt der Familienverband ab, da Familien davon überproportional betroffen wären.
Damit folgt der Familienbund der Argumentation des Bundesverfassungsgerichtes, das in seinem Urteil von 2001 gefordert hatte, Eltern bei den Sozialversicherungsbeiträgen entsprechend der Kinderzahl zu entlasten. Das Gericht wertete die kostenaufwendige Betreuung und Erziehung der Kinder als konstitutiven Beitrag für die Sozialversicherung. Mit der Kampagne „Elternklagen“ fordern der Familienbund der Katholiken und der Deutsche Familienverband von der Politik, dieses Urteil endlich umzusetzen.