Familienbund fordert konkrete Maßnahmen
Der Familienbund der Katholiken unterstützt das Ziel der Bundesregierung, mit einer eigenständigen Familienzeitpolitik die Rahmenbedingungen für Familien zu verbessern. „Die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine der größten Baustellen der Familienpolitik.
Wir begrüßen es, dass die Bundesregierung mit ihrem 8. Familienbericht dieses Thema aufgegriffen und als gesellschaftliche Aufgabe etabliert hat“, sagte Elisabeth Bußmann, Präsidentin des Familienbundes der Katholiken. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft seien gemeinsam gefordert, Zeitstrukturen im Interesse der Familien neu zu gestalten. Dabei muss berücksichtigt werden, dass auch Zeitpolitik für Familien die freie Wahl der Lebensführung ermöglichen muss.
Bußmann kritisierte allerdings, dass der Bericht zu weiten Teilen unverbindlich gehalten ist und auf freiwillige Anreize setzt. Zwar hat die Berichtskommission konkrete Handlungsempfehlungen vor allem aus den Bereichen Arbeitswelt und Arbeitsrecht vorgeschlagen, diese wurden von der Bundesregierung jedoch nicht aufgegriffen.Dabei sind die empfohlenen Maßnahmen etwa im Teilzeit- und Befristungsgesetz durchaus geeignet, dem Zeitstress, unter dem viele Familien leiden, abzuhelfen. „Gerade die Wirtschaft als Taktgeber muss die Familien stärker in den Blick nehmen.Die Politik ist gefordert, dort bald gesetzliche Regelungen zu schaffen, wo freiwillige Vereinbarungen der Sozialpartner nicht greifen“, so Bußmann. So fehlt etwa nach wie vor ein Rechtsanspruch für die Familienpflegezeit. Die vorgesehenen Änderungen im Bundeselterngeldgesetz wertete Elisabeth Bußmann als positiv.
V.i.S.d.P. Claudia Hagen