Trotz zahlreicher Krisen auf der Welt ist der Großteil der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland laut einer aktuellen Studie zufrieden mit dem eigenen Leben. So sagten 92 Prozent der befragten 12- bis 32-Jährigen, dass sie zufrieden oder sehr zufrieden seien, erklärte die Forschungsdirektorin des Deutschen Jugendinstituts, Susanne Kuger, bei der Vorstellung der Studienergebnisse am Montag in Berlin. Unter 5- bis 11-Jährigen berichteten 87 Prozent von einem überwiegend hohen Wohlbefinden.
Das Wohlbefinden junger Menschen insgesamt sei nach den Pandemie-Jahren zuletzt wieder besser geworden, sagte Kuger. Diese Ergebnisse der Studie "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten" - kurz "AID:A" - decke sich mit denen anderer Studien. Für die vom Bundesfamilienministerium geförderte Erhebung des Jugendinstituts waren im vergangenen Jahr fast 10.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie rund 6.000 Eltern von Minderjährigen befragt worden.
Die Studie mache aber auch große Herausforderungen sichtbar, sagte die Direktorin des Instituts, Sabine Walper. "Besonders vulnerable Gruppen, etwa von Armut oder Diskriminierung betroffene junge Menschen, haben es bei ihrem Start in ein selbstbestimmtes Leben immer noch schwer." Eine Schlüsselrolle für das Wohlergehen spielten Familie, Freunde und Bildungsorte. 70 Prozent der 12- bis 32-Jährigen gaben in der Befragung an, bereits Diskriminierung erlebt zu haben.
Über alle befragten Altersgruppen hinweg gaben in der Befragung laut Forschungsdirektorin Kuger zwischen 5 und 7 Prozent an, sich häufiger oder regelmäßig allein zu fühlen oder Ängste zu haben. Unter den 12- bis 32-Jährigen sagten bis zu 22 Prozent, dass sie sich zumindest manchmal einsam fühlten. Zugleich berichteten 5 Prozent der 12- bis 21-Jährigen, dass sie mindestens 1-2 Mal pro Woche über das Smartphone oder das Internet bedroht oder beleidigt würden. Etwa 3 Prozent berichteten, dass ebenso häufig peinliche Fotos von ihnen gegen ihren Willen verbreitet würden. (KNA)