Fast zwei Drittel der Personen in Haushalten mit sehr niedriger Beschäftigungsintensität sind in der EU armutsgefährdet. Das geht aus am Donnerstag veröffentlichten Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat mit Bezug auf Zahlen von 2020 hervor. Demnach reicht das Armutsrisiko für diese Bevölkerungsgruppe von 48,7 Prozent in Dänemark bis 85,4 Prozent in Litauen; der EU-Schnitt liegt bei 64 Prozent. Als "sehr niedrige Beschäftigungsintensität" gilt, wenn Haushaltsmitglieder im arbeitsfähigen Alter bis 65 Jahren in einem Jahr höchstens ein Fünftel der Zeit einer Erwerbsarbeit nachgehen.
In Haushalten mit sehr hoher Beschäftigungsintensität, das heißt mit einer Arbeitsauslastung von mindestens 85 Prozent, lag das Armutsrisiko bei nur 5,3 Prozent; bei einer mittleren Beschäftigungsintensität betrug der Wert im EU-Schnitt 23,6 Prozent.
In neun der 27 EU-Staaten waren 2020 von zehn Haushalten mit sehr niedriger Beschäftigungsintensität mehr als sieben, teils mehr als acht armutsgefährdet: Slowenien (71 Prozent), Malta (75 Prozent), Slowakei (76,5 Prozent), Kroatien, (76,6 Prozent), Schweden (79,9 Prozent), Bulgarien (80,2 Prozent), Lettland (80,6 Prozent), Rumänien (84,2 Prozent) und Litauen (85,4 Prozent).
In Deutschland reichte die Armutsgefährdung von 6,1 Prozent für Haushalte mit sehr hoher Beschäftigungsintensität über 16,2 Prozent bei mittlerer Beschäftigungsintensität bis 56,9 Prozent in Haushalten mit sehr niedriger Beschäftigungsintensität. In der Gesamtstatistik belegt die Bundesrepublik damit den vierten Rang, nach Dänemark, Irland und Zypern. (KNA)