Nur ein Bruchteil der Haushalte in afrikanischen Ländern hat während der Corona-Pandemie soziale Unterstützung erhalten: Das berichtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW). Viele Regierungen hätten zwar mit Geldtransfers und Lebensmittelspenden versucht, Lücken zu schließen, erklärte HRW am Dienstag. Bei zahlreichen Haushalten sei davon jedoch nichts angekommen.
Millionen Haushalte hätten durch die Corona-Krise ihren Lebensunterhalt verloren, Familien litten Hunger, sagte die Afrika-Direktorin der Organisation, Mausi Segun. Die Regierungen seien nun gefordert, die Sozialsysteme zu stärken. So fehlten in vielen Ländern etwa Arbeitslosenhilfe oder finanzielle Leistungen für Kinder. Die Pandemie sei ein "Weckruf" gewesen, so Segun: "Investitionen in Sozialsysteme sind nicht nur entscheidend, um den Zugang der Menschen zu Nahrungsmitteln und anderen Gütern des Grundbedarfs sicherzustellen, sondern auch für die ökonomische Stabilität des Landes." (KNA)